Substitution – Möglichkeiten der zusätzlichen Magnesiumzufuhr

Viele Menschen leiden unter Magnesiummangel, ohne es zu wissen. Häufig wird zu wenig Magnesium mit der Nahrung aufgenommen. Aber auch ein erhöhter Bedarf oder eine vermehrte Ausscheidung von Magnesium können für den Mangel verantwortlich sein.

Möglichkeiten der zusätzlichen Magnesiumzufuhr

Prinzipiell gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, dem Körper Magnesium zusätzlich zur Nahrung zuzuführen:

  • die intravenöse Injektion
  • die orale Einnahme als Tablette, Dragee oder Getränk
  • die äußerliche (transdermale) Anwendung als Spray, Gel oder Badezusatz.

Magnesium über die Haut

Mit der äußerlichen, der so genannten transdermalen Magnesiumanwendung (Magnesiumaufnahme über die Haut) wird ein neues Kapitel der Magnesiumsubstitution aufgeschlagen. Sie ist einerseits ähnlich einfach zu handhaben wie die orale Einnahme von Magnesium, die Wirkung ist jedoch zuverlässiger und höher. Der große Vorteil: Der Magen-Darm-Trakt wird umgangen und das Öl kann direkt am Ort des Geschehens aufgetragen und damit eine Akutwirkung erzielt werden. Alle Resorptionsprobleme im Darm sowie dosisabhängige Nebenwirkungen sind bei der transdermalen Anwendung hinfällig.

Noch vor wenigen Jahren als Geheimtipp unter Spitzensportlern gehandelt, erfreut sich die transdermale Anwendung von Magnesium Oil auch für die tägliche Magnesiumsubstitution immer größerer Beliebtheit. Besonders für Menschen, die Magnesium oral schlecht vertragen oder unzureichend aufnehmen, wie das bei älteren Menschen häufig der Fall ist, hat sich diese Anwendungsform bewährt. Die Domäne von Magnesium Oil ist jedoch die direkte Akutbehandlung von muskulären Probemen wie Muskelkrämpfe, Muskelkater, Restless Legs und der gleichen. Kein Wunder, dass diese Anwendungsform insbesondere von Sportlern und Menschen, die an Muskelkrämpfen leiden, sehr geschätzt wird.

Vorteile

  • Keine Resorptionsprobleme im Magen-Darm-Trakt
  • Dosierung nach individuellem Bedarf möglich
  • Frei von dosisabhängigen Nebenwirkungen (wie Durchfall)
  • Schnelle Wirksamkeit
  • Direktes Auftragen auf Problemzonen möglich
  • Muss nicht eingenommen werden
  • Ideal für Sportler zum direkten Behandeln von Problemzonen

Nachteile

  • Mögliche Hautirritationen

Magnesium zum Einnehmen

Magnesium in Form von Tabletten, Dragees, Granulat oder Flüssigkeit sind die gängigsten Darreichungsformen, weil sie einfach zu verabreichen und günstig sind. Es werden unterschiedliche Magnesiumsalze angeboten, doch allen ist gemein, dass Magnesium im Magen-Darm-Trakt nur zu einem Bruchteil der verabreichten Menge aufgenommen werden kann. Die Erhöhung der Dosis ist limitiert, nachdem höhere Dosen Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Durchfälle auslösen. Außerdem sinkt die prozentuale Aufnahme von Magnesium, je höher die Konzentration im Darm ist.

Das einfachste und billigste Magnesiumsalz ist das anorganische Oxid, das auch den höchsten Gewichtsanteil an Magnesium besitzt. Oxid kann aber nur im sauren Milieu, also im Magen gespalten werden. Voraussetzung für die Gewinnung von reinem Magnesium ist also das Vorhandensein von ausreichend Magensäure.

Organische Magnesiumsalze wie das Citrat, (Hydrogen-)Aspartat oder Orotat sind nicht nur unabhängig von der Säurekonzentration im Magen löslich, sie werden auch besser im Dünndarm resorbiert. Dem Orotat spricht man darüber hinaus eine eigenständige, günstige pharmakologische Wirkung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu.

Zahlreiche Studien zeigen, dass eine Magnesium-Substitution mit Tablette, Kapsel, Dragee oder Granulat keine Sofortwirkung zeigt. Erst nach längerer, kontinuierlicher Einnahme über Monate erhält man messbare Resultate.

Vorteile

  • Unkomplizierte, einfache Handhabung
  • Eine Überdosierung ist praktisch nicht möglich durch abführenden Effekt.
  • Aufgrund der abführenden Wirkung die ideale Darreichungsform für Menschen, die zu Verstopfung neigen.

Nachteile

  • Schlechte Resorption im Magen-Darm-Trakt (nur circa 30 Prozent)
  • Beeinflussung der Resorption durch bestimmte Nahrungsmittel
  • Dosierung kann wegen der abführenden Wirkung limitiert sein.

Magnesiuminfusionen

Mit der intravenösen Infusion von Magnesium lässt sich ein Magnesiummangel am schnellsten und effektivsten beheben. Es wird zum Beispiel bei frischem Herzinfarkt gegeben, um weitere Schäden des Herzens zu vermeiden. Magnesium erweitert die Gefäße, löst Krämpfe und erweitert verengte Arterien.

Aber nicht nur Herzinfarktpatienten profitieren von einer Magnesiuminfusion. Jeder kann davon profitieren, weil die Wirkung unmittelbar eintritt.

Wie eine Welle durchflutet das Magnesium bei einer Infusion den Körper mit Wärme. Mit keiner anderen Darreichungsform lassen sich die Magnesiumspiegel so schnell und effektiv anheben. Empfehlenswert sind kurmäßige Anwendungen, zum Beispiel fünf Tage hintereinander jeden Tag eine Infusion.

Jedoch ist dazu ein Besuch beim Arzt notwendig und nachdem Magnesium kontinuierlich zugeführt werden muss, weil die Speichermöglichkeiten im Körper begrenzt sind, ist diese Form der Magnesiumsubstitution für den täglichen Bedarf nicht geeignet, sondern Extremsituationen oder kurmäßigen Anwendungen vorbehalten.

Vorteile

  • Unmittelbare Wirkung
  • 100 % bioverfügbar
  • Keine Resorptionsstörungen wie bei der oralen Aufnahme
  • Schnellste und effektivste Form, Magnesiummangel zu beseitigen
  • Alternative Darreichungsform bei Aufnahmestörungen im Magen-Darm-Trakt
  • Für Notfallsituationen geeignet
  • Bei sachgemäßer Anwendung keine Nebenwirkungen zu erwarten

Nachteile

  • Arztbesuch erforderlich, keine Selbstmedikation möglich
  • Invasiver Eingriff, der immer ein gewisses Risiko birgt
  • Nicht als Dauersubstitution geeignet, sondern kurmäßigen Anwendungen oder Notfallsituationen vorbehalten
  • Überdosierung mit entsprechender Symptomatik ist möglich.

Magnesiumgehalt in Lebensmitteln

Der Magnesiumgehalt der Lebensmittel hat sich in den letzten 50 Jahren massiv reduziert. Dies liegt zum einen an den ausgelaugten Böden durch Monokultur und Überdüngung, in denen die Pflanzen wachsen und zum anderen an der starken Verarbeitung der Lebensmittel. Bei Getreide und Reis, beispielsweise, befindet sich Magnesium und andere wertvollen Stoffe in den äußeren Schalen.

Werden diese entfernt, wird den Lebensmitteln automatisch auch Magnesium entzogen. Beim Mehl gilt, je weißer das Mehl, desto stärker raffiniert, desto mehr Magnesiumverlust. In poliertem Reis ist beispielsweise nur noch ein Fünftel der ursprünglichen Magnesiummenge von Vollkornreis enthalten. Aus Mais gewonnene Stärke, die als Grundlage vieler verarbeiteter Lebensmittel, wie Pudding, Kekse, Früchtejoghurt, Süßigkeiten, Fertigsuppen oder Kuchen dient, enthält gerade noch drei Prozent des Magnesiumgehalts, der ursprünglich im Maiskorn enthalten war.

Der Spitzenreiter beim Magnesiumverlust unter den industriell verarbeiteten Produkten ist jedoch unser Haushaltszucker. 99 Prozent seines ursprünglichen Magnesiumgehalts verliert die Zuckerrübe, aus der Zucker gewonnen wird, während seiner Herstellung.

Der Magnesiumgehalt bei naturbelassenen Lebensmitteln kann ebenfalls stark variieren, je nachdem, wie nachhaltig der Boden des Anbaugebietes bewirtschaftet wird. Deshalb sind die hier angegebenen Werte nur als allgemeine Orientierungshilfe zu werten.

Lebensmittel mg Magnesium/100 g Lebensmittel
Weizenkleie 550
Kürbiskerne 532
Sonnenblumenkerne 420
Mandeln 300
Schokolade 290
Cashewnüsse 267
Buchweizen 229
Sesamsamen 200
Erdnüsse 183
Walnüsse 158
Vollkornreis 157
Haferflocken 140
Bohnen, weiß 130
Tofu 111
Vollkornbrot 85
Lebensmittel mg Magnesium/100 g Lebensmittel
Spinat 80
Feigen 71
Nudeln 67
Bananen 36
Emmentaler Käse 33
Lachs 29
Forelle 27
Kartoffel 25
Weißbrot 20
Huhn 19
Joghurt 17
Vollmilch 10
Apfel 4
Honig 0,6